Die holzzerstörenden Insekten aus der Familie der Nagekäfer haben nach dem Hausbock die größte wirtschaftliche Bedeutung.
Der Gemeine Nagekäfer, in der Praxis oft Holzwurm genannt, befällt sowohl Nadel- wie Laubholz.
Bei verhältnismäßig geringem Temperaturoptimum, von 22°C bis 23°C, dient die im Holz befindliche Cellulose, den Larven, während ihrer Entwicklung, als Nahrung. Die Entwicklungsperiode vom Ei über die Larve zum adulten Insekt ist abhängig vom Nahrungswert des Holzes und den klimatischen Bedingungen. Bei gesättigter Luftfeuchte entwickeln sich die Larven optimal, während bei einer Holzfeuchte unter 12 % das Wachstum eingestellt wird.
Entsprechend ihren Lebensbedingungen, sind der Gemeine Nagekäfer und dessen Larven häufig in Räumen mit mäßiger Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit anzutreffen.
Der Entwicklungszyklus dauert mindestens 2 Jahre im Eichenholz, bei Nadelholz eher 4 bis 8 Jahre.
Kennzeichnend für den Gemeinen Nagekäfer ist die Ortstreue. So werden die Eier von den adulten Insekten auf das Holz gelegt, in dem sie geschlüpft sind. Dieses hat zur Folge, dass gleich mehrere Generationen das Holz befallen, bis es völlig zerstört ist.
Im großen Umfang werden Balken, Bretter, Holzfußböden, Treppen, Türen, Möbel und Kunstgegenstände zerstört, wobei kühlere und feuchtere Stellen bevorzugt werden.
Die Larven leben hauptsächlich in den weichen Frühholzschichten, die durch die Fraßgänge zerstört werden, während die Spätholzschichten als Fraßlamellen stehen bleiben.
Die Gänge sind locker mit Bohrmehl, vermischt mit den typisch einseitig zugespitzten Kotteilchen, gefüllt.
Verlassen die Larven nach Beendigung ihrer Entwicklung das Holz, hinterlassen sie die charakteristisch kleinen, runden Ausfluglöcher, die ein äußeres Befallmerkmal darstellen.